Neue Kulturen erleben, andere Speisen probieren und den Alltag kurz vergessen – das wollen viele Leute, wenn sie in den Urlaub fahren oder fliegen. US-Amerikaner:innen kommen genau deshalb oft nach Europa und teilen ihre Urlaubserlebnisse und -tipps unter dem Hashtag „Euro Summer“.

Was sie teilen, sorgt für Diskussionen im Netz. Das geht schon mit dem Trendnamen los: Viele Leute fragen sich, warum immer nur von Europa gesprochen wird, schließlich sind ganze 44 Länder Teil des Kontinents, die sich alle, nicht nur in ihrer geografischen Lage, ziemlich unterscheiden.

Wenn man den oft amerkanischen Tourist:innen glaubt, dann herrscht auf dem ganzen Kontinent (sie sagen wirklich nie, in welchem Land sie sind) eine Dürre. Eine Frau fragt in ihrem TikTok: „Ernsthafte Frage: Trinken Europäer:innen Wasser? Ich bin die einzige, die eine Wasserflasche dabei hat, es sind keine im Müll, ich muss in Restaurants praktisch darum betteln und irgendwie bin ich trotzdem noch dehydriert.“ Eine andere Touristin ist sich sicher: Leute in Europa „glauben nicht an Wasser“.

Was es in Europa (sie sagen immer noch nicht in welchem Land) auch kaum gibt, zumindest wenn man den Tourist:innen glaubt? Gemüse. Viele User:innen auf Social Media werfen US-Amerikaner:innen Ignoranz vor: „Sag mir, dass du aus den USA kommst, ohne mir zu sagen, dass du aus den USA kommst“, kommentiert eine User:in unter einem von vielen „Euro Summer“ TikToks. „Ich hasse nichts mehr als diesen Euro Summer Trend“, schreibt @mclmp46 auf Twitter:

Was die Tourist:innen genauso überrascht, wie die angebliche Wasser- und Gemüseknappheit, ist anscheinend, dass viele Städte nicht für Autos gebaut wurden, wie zum Beispiel an der Amalfiküste in Italien. Der Küstenabschnitt ist für steile Klippen, kleine Strände und beschauliche Dörfer bekannt und ein beliebtes Ziel für Tourist:innen aus der ganzen Welt. An manche Orte, auch in Deutschland, kommen so viele Leute, dass Einheimische lieber ganz wegbleiben.

Bei der geografischen Lage ist für viele Europäer:innen klar, dass es viele Treppen rauf und runter geht und man meistens zu Fuß unterwegs. Für viele ist das vermutlich auch Teil des Urlaubserlebnisses. Nicht für @millenniallex. In einem TikTok warnt sie andere Tourist:innen: „Versteht mich nicht falsch, ich liebe es, aber das hier ist kein Urlaub, sondern echte, körperliche Arbeit.“

„Willkommen in Nicht-Amerika“, kommentiert ein:e User:in unter dem Video. „Informieren wir uns jetzt alle nur noch via TikTok oder wie?“, fragt eine Frau. Eine kurzen Googlesuche, kann zeigen, wie es an der Küste aussieht und womit man rechnen muss. Das ist auch die große Kritik am „Euro Summer“: User:innen werfen den Tourist:innen vor, sich kaum über ihren Urlaubsort zu informieren und die Kultur des jeweiligen Landes nicht zu respektieren.

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